Hallo schon wieder! Leider batte ich erst jetzt ein bißchen
Zeit gehabt um einen neuen Eintrag schreiben zu können, zur Zeit bin ich total
beschäftigt mit meinen Kindern und meiner Familie. Kennt ihr das Gefühl, wenn
alle Probleme, die im allgemeinen nur selten vorkommen, euch in einer Woche
betreten?
Letzte Wochenende war ich aber endlich frei, so habe ich
mich entschieden, meine Mutti zu besuchen. Sie fotografiert auch gerne, so
haben wir uns eauf den Weg in den Park gemacht, wo schon alle die wunderschöne
Blumen blüten. Natürlich habe ich auch mein Kamera mitgebracht, so konnten wir ein
paar wundershcöne Fotos machen. Ich habe auch mein kleiner Schatz mitgebracht,
er ist ja immer gerne mit der Oma zusammen, und das Fotografieren gehört auch
zu seinen Hobbys, obwohl er noch ganz jung ist.
"Riech mal an den Blümchen!" pflegte meine Mutter
mich für ein Foto zu dirigieren. Sie liebt Blumen und sie liebt mich, also
mussten wir gemeinsam aufs Bild, sobald sich eine Gelegenheit dazu bot. Und die
bot sich oft, besonders im Frühjahr. Da fuhren wir gerne nach Holland. Dort
gibt es riesige Tulpenfelder. Rote, gelbe, pinkfarbene. Ganz herrlich.
"Stell dich doch mal eben dran!" Dass ich die Oberkante der
farbenprächtigen Rabatten in öffentlichen Parks und Großgärtnereien ziemlich
bald überragte, änderte daran nichts. Erst ließ sich das noch mit dem Beugen
des Kopfes in Richtung Blütenstand ausgleichen. Doch spätestens als ich in die
Pubertät kam, musste ich mich an den Rand von Blumenfeldern hocken. Das
verlangte artistisches Bemühen, denn das Gesicht sollte von den Blüten umrahmt
sein, damit möglichst viel von den floralen Kostbarkeiten aufs Bild kam. Meine
Füße jedoch durften bei diesem Balanceakt den Gehweg nicht verlassen, damit
kein Gärtner sich beschweren würde. Ich guckte missmutig auf das penetrantfarbige
Geblühe, fand ohnehin jedes Zwiebelgewächs schöner als mich und verweigerte
fortan, gegenüber Pflanzen eine demütige Haltung einzunehmen.
Das mag erklären, warum ich mich heute Postkartenständern
mit Umsicht nähere und mich Schreibwarenläden sowie der Auslage von
Geschenkbildbänden gänzlich fern halte. Die omnipräsente Anne Geddes treibt mir
mit ihren Babygesichtern in Blütenköpfen Tränen in die Augen: Die Kombination
von Kleinkind und Gartenbau hätte – kühl kalkuliert – auch uns reich machen können.
Kühle Kalkulation jedoch liegt eher fern, wenn das eigene
Kind fotografiert wird. Der Griff zur Kamera ist eine rein emotionale Geste.
Und leider sehen die meisten Fotos in Alben auch so aus – gut gemeint, aber für
jeden Außenstehenden absolut nichts sagend und banal. Und immer ist zu viel
buntes Beiwerk auf dem Foto. Dagegen sind die steifen, aber aufgeräumten Posen
früherer Kinderfotos optisch eine wahre Erholung.
Habt ihr schon welche Fotos in diesem wunderschönen Wetter
gemacht? Wenn nicht, dann los in den Park oder in den Wald, die Themen liegen
überall!